D-STAR – neue Funktionen, neue Perspektiven

Um den Zugang sowie die Kosten-Barriere etwas zu erleichtern wurden in den vergangenen Monaten verschiedene Modelle diskutiert. Hier die ersten drei Punkte des DSTAR-Masterplans.

1. D-STAR QSOs ohne Computer und ohne Funkgerät

 Ab dem zweiten Quartal 2013 soll es, vorerst bei ausgewählten, DSTAR-Repeatern möglich sein, per telefonischer Einwahl mit jedem Telefon oder Handy eine Verbindung aufzubauen. Innerhalb dem zeitlich begrenzten Testbetrieb, werden bei den ausgesuchten D-STAR-Relais-Funkstellen UMTS/3G-Module in den Relais eingebaut. So ist es jedem Funkamateur möglich, die jeweiligen Telefonnummern des DSTAR-Relais zu wählen um dann mit dem Telefon ganz normal QSO fahren zu können. Innerhalb der Testphase wird es nicht möglich sein Reflektoren zu benutzen. Die Telefonnummern werden auf den Webseiten der Relais-Stationen bekanntgegeben. Die Gebühren betragen 15 Cent pro Minute oder als Abonnement 8,55 Euro/Monat, inkl. Steuern.

Die Reise nach Berchtesgaden 2011 - mit reichlich Amateurfunk, allerdings kein D-STAR
Die Reise nach Berchtesgaden 2011 – mit reichlich Amateurfunk, allerdings kein D-STAR

 2. D-STAR-Contest neuaufgelegt.

 Schon vor einiger Zeit hat die Firma ICOM eine Contest ähnlichen Aktivität initiiert. Dieser soll nun neu aufgelegt werden. Extrapunkte erhalten nun Stationen welche mit original-ICOM-Geräten teilnehmen und keine Selbstbaugeräte verwenden. Im Jahr 2012 hat ICOM in UK ebenfalls einen DSTAR-Contest ausgeschrieben welcher mit 379.666 Teilnehmern relativ erfolgreich war.

Da es deutlich anspruchsvoller ist mit einem Handfunkgerät eine DSTAR-Verbindung aufzubauen, gibt es auch hier extra Punkte, ähnlich dem Multi-Prinzip bei klassischen Contesten. Detaillierte Contest-Bedingungen sowie der Termin werden in Kürze veröffentlicht. Die Originalausschreibung in japanischer Sprache ist auf der Homepage von ICOM (Japan) bereits veröffentlicht.

3. D-STAR-Codec als Plug-In für Messenger-Clients geplant

ICOM hat den bei D-STAR verwendeten Codec, der bisher nur auf Chips enthalten ist, portiert. Vorerst nur für Apple-Computer gibt es für den Chat-Client „Skype“ und  „Google Messenger“ ein kostenpflichtiges Plug-In mit deutlich verbesserter Audio-Qualität. Nach dem downloaden des 17,5 MB großen Softwarepaketes wird man in einer einfachen Oberfläche aufgefordert das Rufzeichen einzugeben. Die MAC-Adresse der Netzwerkkarte wird als Kopierschutz genutzt. Pro Lizenz darf das Plug-In auf drei verschiedenen Endgeräten genutzt werden. So ist es möglich das DSTAR-Plug-In zeitglich auf dem iPad sowie iPhone unter iOS zu nutzen. Momentan noch unbekannt ist der Preis dieser bahnbrechenden Innovation. Angeblich will ICOM eine zeitl. befristete Aktion anbieten bei der Hamsphere-Lizenzen kostenlos gegen DSTAR-Plugins tauschen getauscht werden. Eine Amateurfunk-Abwrackprämie als gewagte Marketing-Aktion.

Nun, wir wollen sehen was diese Dinge wohl bewirken. Vielleicht begeistert es ja so viele OMs das künftig mehr Platz auf der Kurzwelle ist. Aber da hat ja unser VUS-Referent Jochen Berns, DL1YBL, ja bereits einen tollen Vorschlag aus dem Ärmel gezaubert „DSTAR Linkstrecken auf Kurzwelle

UPDATE: April, April ;)

Im Jahr 2011 wurde der Aprilscherz auf Kosten derjenigen gemacht, die gerne alles haben möchten, aber nichts geben und nicht tun wollen.

4 Kommentare

  1. Moin,

    schon witzig was ICOM alles so in Sachen PR macht, um sein Zeug doch irgendwie an den Mann zu bringen…

    CU,
    Thomas
    DL3NGN

  2. Momentan wird ja eine nicht-kommerzielle Alternative zu DSTAR in etlichen Afu-Medien propagiert: FreeDV (siehe http://freedv.org/). Das werde ich demnächst mal austesten. Zur Zeit braucht man noch einen PC dafür. Aber ich könnte mir vorstellen, dass man die Signalverarbeitung auch mit einem Microprozessor machen könnte – ist ja alles Open Source.

  3. Eine FPGA wird auch das Problem lösen können. Wir haben doch einie professionelle Core-Entwickler die sowas täglich machen. Wenn wir schon sowas wie SDR in ein FPGA quetschen können, sollte so ein Codec wohl der geringere Anspruch sein. Was den Patentschutz angeht, kann ich nichts sagen. Wenn jedoch schon eine GNU-Lösung parat ist, warum nicht auch als Core?

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