Obwohl man ja davon ausgehen kann, dass der Nepp in nahezu allen elektronischen Teilen und Geräten integriert ist, war ich trotzdem überrascht als ich einen Koax-Schalter öffnete.
In den vergangenen Monaten hatte eine bisher unerklärliche Triebkraft dazu geführt, dass ich einen Röhrensender gebaut habe und auch ein chinesischen 40-M-Kurzwellentranseiver. Um verschiedene Tests zu machen brauchte ich einen Koax-Schalter. Mit diesem wollte ich einfach die Antenne zwischen den Geräten umschalten statt immer die Kabel umzuschrauben.
Ich habe seit einiger Zeit so einen Coax-Schalter im Bestand, diesen aber noch nie benutzt. Das Teil nennt sich „CX-201“ – ein Model was bestimmt jeder schonmal gesehen oder in der Hand gehabt hat. Es hat ein ordentliches Gewicht und macht auch sonst, äußerlich, einen guten Eindruck.
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Allerdings funktionierte das umschalten der Antenne nicht. Die Verbindungskabel mit PL-Stecker hatte ich selbst gelötet, also vermutete ich den Fehler in meiner Löt- und Bastelkunst. Nach einigen Minuten der Fehlersuche habe ich dann doch den Schalter genauer untersucht und mittels Durchgangs Prüfer das Problem eingekreist. Das Ding schaltete eine Buchse nicht.
CX-201 – An diesen Antennenschalter schraube ich keinen Transceiver mehr.
Also schraubte ich den CX201 auf und war relativ entsetzt als ich sah wie der Koax-Schalter arbeitet. Da ist einfach ein albernes Stück biegsames Metall was durch etwas mechanische Spannung mit dem Schalter gebogen wird. Der Kontakt kommt durch leichtes anliegen des Metalls am Mittel-Pin der PL-Buchse zustande. Der Schalter soll mindestens 500W aushalten. Schaut euch einfach die Fotos an. Da braucht es nicht mehr viele Worte. Das linke federnde Metall berührte den mittigen Kontakt nicht.
Vielleicht noch interessant, auf der Suche nach anderen Antennen-Schaltern bin ich auf einen Hinweis zur Artikelbezeichnung gestoßen.
Antennenschalter mit der Bezeichnung „CX“ sind nachbauten von Schaltern der Firma DAIWA. Die originalen Schalter tragen die Bezeichnung „CS“. Wie nun die Schalter von DAIWA innen aussehen weiß ich nicht. Wenn mir jemand ein Foto zusendet, würde ich es glatt hier mit einbauen.
Update 24.03.2015
Per Email habe ich ein vergleichendes Foto erhalten. Hier erkennt man deutlich die Unterschiede an den Kontaktflächen.
Auf der rechten Seite des Bildes sieht man einen originalen 3-fach Umschalter von Diamond. Links ein vergleichbarer Coax-Schalter wie ich ihn ebenfalls genutzt habe.
Das Model von Diamond ist mehr als doppelt so teuer. In Anbetracht der möglichen folgen an Transceiver und/oder Endstufe die durch einen Spielzeug-Schalter verursacht werden könnten, spielt das keine Rolle.
Update 13.11.2015
Ich habe eine weitere Mail erhalten. Diesmal sendet mir Jochen, DH6TF ein Foto seines geöffneten CX-401.
Das sieht ja ma gar nicht gut aus.
Ich habe auch einen Umschalter dieser Firma im Einsatz, einen CX-401. Da bin ich ja mal gespannt, wie der von innen aussieht. Ich werde mir das die Tage mal ansehen.
Michael, DL2YMR
http://www.dl2ymr.de
Lieber Funkfreund,
eine Kritik sollte immer sachlich und präzise sein. Für eine Beurteilung eier Sache sollte auch das nötige Wissen vorhanden sein. Da ich schon einige Jahrzehnte FA bin, habe ich noch die frühen Jahre des Amateurfunks erlebt, als noch Vieles selbst gebaut werden musste (auch Anten-Umschalter).
Schon der Titel ist unsachlich!
Einziger berechtigter Kritikpunkt ist, dass der linke Kontakt nicht ordnungsgemäss justiert ist.
Dies nachträglich zu tun, sollte für einen fähigen FA kein Problem sein.
Die angegebenen 500 W ist der absolute Grenzwert, ich würde aus Sicherheitsgründen max. 250 W zulassen.
@Manfred
Nun, meine Erfahrung zeigt, dass nicht die Zahl der Jahre oder Jahrzehnte darüber entscheidet ob man Experte oder gestandener OM ist.
BTW, die frühen Jahre des Amateurfunks liegen am Anfang des vergangenem Jahrhunderts, ich gratuliere zu deinem hohen Alter und bin beeindruckt. Ich empfehle das Buch „Geschichte des Amateurfunks“ von DL1CU aus dem Jahre 1963, um zu lernen wo an wann die Anfänge und Entwicklung tatsächlich zu verorten sind… wo du doch in deinem Kommentar Sachlichkeit und Präzision einforderst.
Zur Sache. Wenn du für dich entscheidest Koax-Schalter dieser Qualität einzusetzen, dann ist das selbstverständlich hinzunehmen. Wenn Funkamateure diesen zusammengebogenen Elektroschrott auch als solchen bezeichnen, dann kann man das ebenfalls hinehmen. Es sei denn es gibt nachvollziehbare Argumente, die zeigen warum man diesen Schrott doch einsetzen sollte. Allerdings merkst du selber an, lieber nur 50% der angegebenen Leistung drüber zu schicken, was ja eigentlich zeigt, dass du ebenfalls der Meinung bist, dass es sich hier um Schrott handelt?
der liebe Funkfreund
Ron
kann mich dem Thema nur anschließen ,habe den gleichen Schalter mit dem Präfix N und musste
feststellen dass weder zum Ausgang „A“ noch zu „B“ eine Verbindung geschaltet wurde. Der Kontakt zu „A“ ist zum Eingangsstift ca.4mm und der von „B“ etwa 1mm entfernt.
Ich habe hierzu die Schaltnocke komplett entfernt, keiner der beiden kontakte berührt den Eingang Pin was den sicheren Tod für einen angeschlossenen Transceivers bedeutet hätte.
kann nicht sein habe, habe den Schalter erst seit etwa 2 Wochen.
Ein einfaches Design muß nicht zwangsläufig schlecht sein. Gegen eine schlampige Montage ist wohl kein Kraut gewachsen, leider…
Die blauen Schalter sind bestimmt nicht serienmässig so schlecht. Ansonsten sehe den Vorteil dieser Schaltung dass der abgschaltetete Pin auf Masse gelegt wird sodass man bei Betrieb an 2 Transceivern keine argen Befürchtungen haben muss.
bitte lasst das Oberlehrerhafte aus euren Kommentaren – es interessiert doch nur die Technik!
Hallo allerseits ,
technische Beurteilungen sollten m.e. immer bei bestimmungsgemäßen Gebrauch erfolgen.
Bestimmungsgemäß ist was der Hersteller als zugesicherte Eigenschaft vorgibt.
Hierzu wäre – nach Reparatur des defekten Koaxschalters – ein Netzwerkanalyzerscan der
Parameter S11 + S21 ( sowie der Übersprechdämpfung !!! ) von 1Mhz bis 13ooMhz hilfreich.
Vy73 de Jürgen , DF1EO
Hallo allerseits ,
technische Beurteilungen sollten m.e. immer bei bestimmungsgemäßen Gebrauch erfolgen.
Bestimmungsgemäß ist was der Hersteller als zugesicherte Eigenschaft vorgibt.
Hierzu wäre – nach Reparatur des defekten Koaxschalters – ein Netzwerkanalyzerscan der Parameter S11 + S21 ( sowie der Übersprechdämpfung !!! ) von 1Mhz bis 13ooMhz hilfreich.
Vy73 de Jürgen , DF1EO
Merkwürdig, daß niemand fragt, aus welchen und vor allem wessen Beständen die „Krücke“ stammt. Es wird sich doch wohl um einen gebraucht erworbenen Schalter handeln.
Der Verkäufer hatte wohl seinen Grund zum Verkauf. Andererseits frage ich, welcher Betriebszustand eine derartige mechanische Folge haben kann.
Wie dem auch sein: Als leidgeprüfter OM kaufe ich grundsätzlich nichts Gebrauchtes von einem anderen OM, vor allem dann, wenn dieser OM auch noch Mondpreise für seinen Schrott im Kopfe hat.
Ich bin hier gelandet, weil ich aktuell nach einem Coax Toggle Switch (der heißt wirklich so) aus den 70igern suche (Ich weiß: aus dem 27 MHz Bereich). Der ist für den KFZ- Einbau ideal.
Leute Leute, bitte macht mal eine Messung! Der Schalter ist bis 30 MHz nicht schlecht. Wichtiges Parameter ist die Isolation zwischen A und B und die liegt >70dB Auf UKW ist das ggf eine ander Sache! Vorteil ist halt, das die nicht benötigten Kontakte geerdet sind!!