Sendepause – Amateurfunk, Blog & Musik

Wahrscheinlich jeder Blog, der nicht über nennenswerte finanzielle Einkünfte verfügt, hat in seiner Geschichte eine Phase der Inaktivität. Nun, so auch dieser. Es lag nicht daran, dass mir die Themen ausgegangen sind, es waren eher die äußeren Umstände und Entwicklungen verschiedenster Natur.

Die krasseste, aufregendste und beste Veränderung in meinem Leben, die auch maßgeblich die Neuordnung aller meiner Freizeitaktivitäten verursacht hat, war die Geburt meines Sohnes. Wobei „Neuordnung“ eigentlich heißt, fast keine Zeit mehr für den Amateurfunk zu haben und auch keine Musik mehr zu machen. Denn gleichzeitig ist das QRL nicht weniger geworden. Dass sich das Zeit-Budget deutlich verschiebt, war mir natürlich klar. Aber ich muss zugeben, dass ich mit meiner Einschätzung doch noch zu optimistisch war. Selbst wenn mal etwas Zeit wäre, um irgendein kleines Projekt zu verfolgen, – so hatte ich weder Energie noch Lust.  Es reichte nichtmal für ein paar vernünftige Zeilen, um diesem Blog einen leichten Herzschlag zu verleihen.

Jedoch gab es in all der Zeit, bestimmt zwei Jahre, doch etwas Luft für Dinge, die sich nicht aufschieben liessen oder bei denen ich irgendwann mal eine Art „Verpflichtungserklärung“ abgegeben habe.

DB0ZOD FM-Relais

Zu letzterem zähle ich meine Mitarbeit bei der Relais-Funkstelle „DB0ZOD“. Hier gibt es einen Zusammenschluss von interessierten OMs mit verschiedenen Interessen und Fähigkeiten. Meine Aufgabe hier ist die Erstellung einer Webseite und einige Helfertätigkeiten. Da meine handwerklichen Fähigkeiten sensationell unterentwickelt und oft gekennzeichnet von einem unterhaltsamen Dillettantentum sind, kann ich am Computer mehr beitragen. Wir haben sogar einen Livestream und ein Logbuch für Empfangsmeldungen :)

Von Winter zu Winter vertagt – Beverage

Ich bin nicht sicher, ob es nun zwei oder drei Jahre her ist, als ich ca. 2000 Meter Draht gekauft habe. Draht und einige Kleinteile für eine Beverage on Ground Antenne. Mittels Google Maps habe ich in der Nähe meiner Remote-Station zwei mögliche Standorte für die Installation dieser interessanten Empfangsantenne ausgemacht und vermessen. Aber die Zeit verging in diesen Jahren schneller, als ich ein Projekt zu Ende denken konnte. Zum Glück wird der Draht nicht schlecht, und ich weiß noch, wo er liegt. Wer weiß, vielleicht wird es ja in diesem Jahr was?!

Remote-Station – nervtötende Phänomene

Meine Remotestation läuft soweit ohne Störungen, jedoch momentan mit eher unterdurchschnittlichen Antennen. Die miesen Antennen und auch meine Zeit sorgten für extrem geringen Stromverbrauch – ich habe wirklich wenig gefunkt. Die Remotestation von OM Jürgen, DL7UVO, hingegen, hatte über viele Monate die seltsamsten Probleme. Diese anstrengenden Probleme traten ebenso häufig auf, wie die vollen Windeln meines Sohnes. Die vollen Windeln konnte ich mir erklären, aber die Ausfälle und Phänomeme an Jürgens Remote-Station konnte ich mir einige Zeit lang nicht plausibel machen. Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich Fehler und Ursachen gesucht habe und wie oft ich die Konfigurationen in den Remoterig-Boxen geändert habe. Ich hasse das Gefühl, wirklich alles ausprobiert zu haben, ohne dass sich das Fehlerbild im geringsten ändert.

Nach Wochen und Monaten der Resignation habe ich verschiedene Fehlerquellen entdeckt. Die zwei wichtigsten möchte ich kurz beschreiben, da sie möglicherweise anderen OMs helfen können.

Portweiterleitung Telekom-Router Speedport W724V – komplett defekt

Remoterig benötigt verschiedene Ports, die natürlich durch den Internet-Router geleitet werden müssen. Eigentlich jedes Gerät was sich „Router“ nennt, bietet die Portweiterleitung (Portforwarding) an. Jeweils mehr oder weniger elegant ausgeführt. Der Speedport W724V ist eine Art Standard-Router der Telekom und wurde bestimmt einige hundertausendmal ausgeliefert. Die Funktion „Portweiterleitung“ wird heute sicher von vielen Menschen benutzt, nicht nur von Bastlern und Nerds, auch Gamer oder die Hausautomation benötigen das Forwarding. Insofern ist es komplett unverständlich, warum die Telekom Router ausliefert, deren Portforwarding komplett defekt ist. Es gab auch kein Update oder Patch. Somit kann man das Gerät als Teildefekt bezeichnen.

Wie äußerst sich kaputtes Portforwarding im Remote-Betrieb? Ganz einfach, die Station ist sporadisch nicht erreichbar und bleibt auch unerreichbar. Fährt man dann zum Remote-QTH und schaut in die Oberfläche vom Router, sieht man, dass Ports und deren Zuordnung zur IP-Adresse jedesmal wie an einem Spielautomat neu ausgewürfelt werden. Man könnte meinen, jemand treibt einen Schildbürgerstreich und verstellt jedes Mal die Konfiguration. Zuerst glaubt man natürlich, man selbst hat einen Fehler gemacht, resettet den Router und veranstaltet die absurdesten Dinge. Viel zu spät habe ich im Internet recherchiert und bin dabei auf massenweise Problemberichte gestoßen, die genau meinen Fall skizzieren. Viel früher hätte ich einfach eine Fritzbox bestellen sollen, die mit einem Schlag dieses Problem aus der Welt schaffte.

Remoterig – Audio-Knackser und komplette Aussetzer

Nachdem die elenden Ausfälle nun endlich aus der Welt waren, offenbarte sich der nächste Quälgeist. Die übertragende Audio lief ein paar Minuten, aber dann fing sie zuverlässig an auszusetzen, zu knacksen und zu stottern. Betrieb war so nicht möglich. Auch hier begann ich wieder eine Fehlersuche die in hilflosem Gestochere in Konfigurationen und endlosen Neustarts aller beteiligten Geräte endete – ohne dass ich einen Schritt in Richtung Lösung machte.

Ich mache es kurz. Ein Router, der das Internet weiterleitet, eine Art Repeater, hat den Fehler verursacht. Der TP-LINK CPE210 ist eigentlich ein wirklich toller und vielseitiger Outdoor-Router. Aber irgendwas in ihm, hat dieses schlimme Audio-Problem verursacht. Auch das Teil haben wir ausgetauscht – ich muss zugeben, ich habe nicht daran geglaubt, aber OM Jürgen, DL7UVO hat sich durchgesetzt. Nachdem der Router Tenda O3 kam, habe ich ihn installiert und in Betrieb genommen, das hat keine 10 Minuten gedauert. Danach war es so, als gäbe es nie ein Problem – alles funktioniert so, wie es soll.

Antennen Analyser VA FA5

Auf das Teil habe ich schon länger geschielt. Naja, eines Tages, in bester Kauflaune, habe ich das Gerät bestellt. Nach einigen Wochen kam es an, und nach weiteren Wochen habe ich es dann mal aufgebaut. Nach langer Zeit habe ich hierbei auch wieder mal einige Bewegtbilder hergestellt. Absolut nichts dramatisches und auch nichts professionelles, aber ich hatte Spaß daran – Hier der Link zum YouTube-Video

 

In anderen Blogs kann man nach solchen Artikeln oft lesen, dass man nun Besserung gelobt und ab sofort wieder mit höherer Frequenz Artikel schreibt. Das werde ich besser nicht tun – denn ich habe mich ja schon einmal verschätzt, was Zeit angeht. Aber Spaß macht mir das Schreiben noch immer!

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