Windows 10 – Probleme in der VirtualBox

Windows 10 in einer virtuellen Maschine installieren sollte kein Problem sein. Zumindest dachte ich das als ich beschloß Windows 10 zu testen. Zwar bin ich vor einigen Jahren unter die Mac-User gegangen. Aber als Funkamateur ist man mit einem Mac bestraft wenn man „Win-Test“, „Ham Radio Deluxe“ oder „RMS- Express“ kennt. Aber Windows 7 in einer virtuellen Maschine wie Virtualbox zu installieren war doch nicht so einfach.

Meine Neugier auf neue Betriebssysteme oder interessante Software ist noch immer vorhanden. Der Mac ist ein toller Computer, sau schnell, leicht, edel und eben einfach gut. Das Problem ist, daß es wohl nie so ein vielfältiges Softwareangebot für den Amateurfunker geben wird wie für Windows. Mit ganz wenigen Ausnahmen gibt es meist nur spartanisch ausgestattete Amateurfunk-Anwendungen. Aber das ist ein anderes Thema.

Windows-10 Upgrade Installation mit Problemen

Virtualbox ist eine kostenlose virtuelle Maschine von Oracle. Hier habe ich ein Ubuntu zum spielen installiert sowie Windows XP und ein Windows 7. Microsoft macht seit längerer Zeit großen Wind um sein Windows 10. Am 29.07.2015 war es dann soweit. Man konnte sich das neue Windows vorerst kostenlos installieren. Viele Wochen vorher konnte man in der Startleiste die Ankündigung sehen und sich für den Download von Window 10 registrieren. Ein netter Marketing-Gag.

Allerdings war bei den beiden Windows-Versionen in der virtuellen Box nie dieser Hinweis auf Windows 10 zu sehen. Es gab, wie ich feststellen mußte, verschiedene Probleme die eine Installation vorerst unmöglich machten.

Windows 10 Upgrade erzwingen

Wer wie ich kein Upgrade auf Windows 10 in der Startleiste angeboten bekommt, hat eine Chance den Download zu erzwingen. Zuerst muß eine „DOS-Box“, also die Eingabeaufforderung, mit dem Befehl „cmd“ geöffnet werden. Nachfolgender Befehl kann den Download dann aktivieren:

"wuauclt.exe /updatenow“

Nach ein einigen Minuten empfiehlt es sich nach Windows-Updates zu schauen. Nun sollte der Download von Windows 10 angeboten werden.

Die angelegte Festplatte in VirtualBox ist zu klein.

Leider hat bei mir der erste Versuch nicht funktioniert. Bei mir wurde kein Download angeboten. Kein Wunder, denn wie ich feststellte ist die in der virtuellen Maschine angelegte Festplatte viel zu klein. Man sollte denken das man einfach die Festplatte vergrößert. Das ist möglich, aber bei VirtualBox nicht in der Software-Oberfläche machbar. Hierfür muß man sich beim Mac-Rechner ins Terminal verkümmeln, bei Windows in die Eingabeaufforderung (zu erreichen mit dem Befehl „cmd“).

Dann bewegt man sich in das Verzeichnis in dem die virtuelle Maschine abgelegt ist. Die Dateiendung der Maschinen ist *.vdi – dort angelangt benutzt man folgenden Befehl:

VBoxManage modifyhd --resize 40000 W7.vdi

Diese Eingabe bewirkt das die virtuelle Maschine mit dem Namen „W7.vdi“ auf 40.000MB, also 40GB vergrößert wird.

Sollte das funktionieren, kann man versuchen das Upgrade von Windows 10 zu starte.

VirtualBox – fixe Festplatte in dynamische Festplatte ändern.

Dummerweise hat bei mir das vergrößern der Festplatte in Virtualbox nicht funktioniert. Das Problem war, daß ich beim Anlegen der virtuellen Maschine eine fixe Festplattengröße definiert habe. Hätte ich eine dynamische Größe verwendet, dann könnte dieses Volume nach Bedarf vergrößert werden.

Auch hierfür gibt es eine Lösung ohne die VM neu zu installieren. Von der Maschine wird einfach ein Clone erstellt. Dieser Clone ist dann automatisch mit einer dynamischen Festplattengröße ausgestattet. Auch hierfür ist ein Befehl auf Kommando-Ebene nötig weil die Oberfläche hierfür keine Funktion anbietet.

VBoxManage clonehd W7.vdi W7Clone.vdi

Auf dem neuen dynamischen Laufwerk konnte ich nun erfolgreich den oben genannten resize-Befehl anwenden um es zu vergrößern.

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Ihr Prozessor unterstützt  Compare Exchange 128 nicht.

Nachdem ich das Laufwerk meiner virtuellen Maschine zu einem dynamischen Volume geändert habe und auch vergrößert ist, startete zumindest das Windows 10 Upgrade-Programm. Als alle Daten geladen waren und die Installation endlich starten sollte, brach ein weiterer Fehler das Upgrade ab.

Fehlermeldung:
 Windows 10 kann nicht installiert werden, da ihr Prozessor Compare Exchange 128 nicht unterstützt.

An dieser Stelle machte ich mir keine Mühe diese Fehlermeldung zu verstehen. Ich bemühte mich um eine Lösung mittels der Suchmaschine. Die Lösung ist auch hier wieder mit Hilfe der Eingabenaufforderung zu erreichen.

VBoxManage setextradata "W7Clone" VBoxInternal/CPUM/CMPXCHG16B 1

Diese Befehlszeile ist wieder im Verzeichnis der genutzten virtuellen Maschine auszuführen. In diesem Fall heißt die Maschine „W7Clone“.

Nach diesem Schritt konnte ich das System überzeugen endlich das Windows 10 Upgrade erfolgreich durchzuführen. Nach ca. 20 Minuten war das neue Betriebssystem Windows 10 installiert.

windows-10
Windows 10 in der virtuellen Maschine installieren

5 Kommentare

  1. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass VirtualBox nicht gerade die Krone der Virtualisierungsumgebungen darstellt. Ich habe mich auch längere Zeit damit herumgequält, musste letztlich aber (wie so oft) festellen: „you get what you pay for.“ Mit VMware Fusion oder Parallels Fusion läuft rund um die Windows-Virtualisierung auf dem Mac so manches deutlich geschmeidiger. Meiner Ansicht nach lohnt sich die Ausgabe.

  2. Hier läuft VMWare Fusion in der aktuellen Version. Trotzdem ist kein Windows 10 Update möglich. Das System sagt, dass eine nicht verifizierte Grafikkarte im System ist und deshalb kann es nicht installiert werden.

    Ob es dafür mittlerweile eine Lösung gibt hab ich noch nicht gegoogelt :-) Vor ein paar Wochen gab es jedenfalls noch keine.

    Soviel zum Thema Krone der Virtualisierungsumgebungen

    Viele Grüße
    Michael, DL2YMR
    http://www.dl2ymr.de

  3. Hi,

    ich hab VMware fusion am laufen und hatte anfangs das selbe Grafikproblem wie Michael.
    Es gibt im offiziellen vmWare Support Bereich die Anleitung für einen Workaround. Das Problem liegt bei Microsoft, der Microsoft verifizierte Treiber kann Win10, irgendwie hat MS das aber vergeigt und erkennt die eigene Verifizierung nicht an. Ich habe den sauberen Weg gewählt und mir ein volles Win 10 ISO von MS geladen, ohne Key in VM installiert und dann die GenuineTicket.xml importiert.
    Hat einwandfrei funktioniert, die Lizenz wurde korrekt erkannt. Bin seither glücklich mit Win 10 in VM unter OS X 10.10.5

    Anleitung für den Clean Install mit Lizenzimport aus Win 7/8/8.1

    Beste Grüße
    Tobias

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